Tischlerei ABC:
Die Zinkung als Verbindung bei Massivmöbeln

Um Holzteile beim Möbelbau zu verbinden, gibt es verschiedene Methoden. Die wohl aufwändigste, aber auch eine der besten Varianten, ist die sogenannte Zinkung. Mit dieser Verbindung kann das Holz ungehindert schwinden und quellen. Darunter versteht man, dass das Holz Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt. Ob das Holz schwindet oder quillt, hängt von der Umgebung ab, denn Holzzellen passen sich dem umgebenden Klima an. Gleichzeitig ermöglicht die Zinkung aber auch, dass die verbundenen Teile nicht „werfen“ können. Als werfen bezeichnet man in der Tischlerei das ungewollte Verformen von Holz, das beim Schwinden oder Quellen entstehen kann.

Durch den Fakt, dass die Anzahl der geklebten Kontaktflächen sehr hoch ist, zählt die Zinkung zu den festesten Holzverbindungen. Den größten Anwendungsbereich findet die Zinkung in der Eckverbindung von zwei Brettern. Die Verbindungsstücke greifen dabei wie ein Kamm oder eine Verzahnung ineinander. Der Zinken von einem Holzbrett greift dabei in die Lücke des anderen Holzbretts und so wird eine besonders stabile Verbindung erzeugt.
Die Zinkung wird in Tischlereibetrieben mit der Fräsmaschine hergestellt. Selbstverständlich ist es möglich eine Zinkung mit der Hand herzustellen, allerdings ist der Zeitaufwand sehr hoch und die Berechnung – insbesondere bei der Schwalbenschwanzzinkung – muss äußerst präzise sein.
Welche Varianten der Zinkung gibt es?

Fingerzinken
Als Fingerzinken werden Holzverbindungen bezeichnet, deren Zinken gerade Flächen aufweisen. Solange die Fingerzinken nicht geklebt sind, können beide Bretter der Eckverbindung weggezogen werden. Beim Fingerzinken greifen gleichmäßig breite Zinken ineinander. Die Verbindung ist nicht so stabil wie die Schwalbenschwanzzinkung und eine Verleimung ist unbedingt erforderlich.

Schwalbenschwanzzinken
Die Schwalbenschwanzzinkung wird mit Hilfe von trapezförmigen Zinken hergestellt. Auch bei dieser Holzverbindung erfolgt die Herstellung mittels einer Fräsmaschine in der Tischlerei. Wer diese Verbindung per Hand herstellen möchte, muss über ausreichend mathematisches Verständnis und handwerkliches Können verfügen. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass die Holzteile nicht passgenau miteinander verbunden werden können.
Bei dieser Holzverbindung muss mit sehr viel Sorgfalt und Genauigkeit gearbeitet werden, denn die Haltbarkeit der Schwalbenschwanzzinkung ist abhängig von der Schräge der Zinken. Als besonders geeignet erweisen sich Schrägen im Verhältnis 1:6.
Beachten werden sollte, dass bei Seitenbrettern die kernzugewandte, rechte Seite sich außen befinden muss, um Undichtigkeiten zu vermeiden, die durch Schwinden und Verformung entstehen können.
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